Lästige Fremdgräser

Lästige Fremdgräser

Fremdgräser im Rasen.

Gründe und Hilfe dagegen.

Herbst

Für Rasenfreunde ist dieses Gras oft unerwünscht: Poa Annua und auch Poa trivialis. Beides sind Fremdgräser, die eine schöne, sattgrünen Fläche in eine ungleichmäßige Fläche verwandeln können. Doch wieso befinden sich Fremdgräser im eigenen Rasen und vor allem: Was kann man dagegen tun?

Poa annua – die Eigenschaften des Fremdgrases

Das Gras Poa annua (auch unter dem Namen: „Jährige Rispe“ oder „Einjähriges Rispengras“ bekannt) ist das am weitesten verbreitete und häufigste Süßgras überhaupt. Es hat ein starkes Wachstum, eine sehr helle Farbe und eine intensive Blüte. Poa annua ist bei den äußeren Bedingungen nicht wählerisch.

Es wächst an Wegesrändern, in Pflasterritzen, in Gärten auf Äckern und an vielen weiteren Stellen mehr. Grundsätzlich mag das Gras stickstoffreiche, schwere Böden, wobei es auch auf sandigem Boden wächst. Im Gegensatz zu vielen Kulturgräsern hat die Poa annua sehr flache Wurzeln.

Wieso ist so viel Fremdgras auf Rasenflächen zu finden?

Da vor allem Poa annua eher anspruchslos ist, schnell wächst und seine Samen schnell verbreitet, kann sich Poa annua auch schnell ausbreiten. Dazu kommt das neue Pflanzenschutzgesetz, dessen Ziel es ist, die Artenvielfalt zu erhöhen. Was grundsätzlich sehr zu begrüßen ist, wirkt sich beim Rasen leider negativ aus. Denn eine direkte Bekämpfung ist weder im Saatgut noch in der Rollrasenproduktion aufgrund der Gesetzeslage möglich. Dadurch befindet sich bereits im Saatgut ein deutlich höherer Anteil an Poa annua Samen. Dies wurde unlängst bei den Normen erkannt und angeglichen. Waren früher 2 Prozent Poa annua Anteil erlaubt, so sind es heute 10.

Zudem gibt es auch fördernde Faktoren. Beispielsweise ist ein dauernder Tiefschnitt für Poa annua sehr förderlich. Das Gras verträgt einen kurzen Schnitt von weniger als 30 Millimetern Graslänge sehr gut. Ebenfalls vorteilhaft für das Gras ist häufiges Wässern. Wird die Fläche regelmäßig und langfristig feucht gehalten, kommt das den flachwurzelnden Gräsern zugute, die dann immer optimal versorgt sind.

Wie kann man das Fremdgras erkennen?

Wie bereits erwähnt, ist Poa annua sehr hell. Bei unseren Sorten PeifferSPORTS und PeifferCLASSIC fällt es durch helle Flecken in der Fläche auf.

Im Gegensatz dazu fällt das Fremdgras in den Sorten PeifferPREMIUM und PeifferSHADOW+ weniger auf, da hier Mischungen verwendet werden, deren Farbe und Textur der jährigen Rispe durchaus ähnlich ist. Außerdem verfügen diese beiden Sorten über eine höhere Konkurrenzkraft gegenüber Poa annua.

Was ist so schlimm daran das Fremdgras im Rasen zu haben?

Das Gras ist aufgrund seiner flachen Wurzeln anfällig für Trockenheit und vertrocknet schneller. Nach mehrmaligem Schnitt wird Poa annua borstig und bildet keine dichte Grasnarbe und zu guter Letzt fällt es durch seine hellen Flecken unschön im Rasen auf.

Wie werde ich Poa annua wieder los?

Aufgrund der negativen Eigenschaften ist es sinnvoll Poa annua aus dem Rasen möglichst herauszuhalten.

Eins vorab:  eine chemische Bekämpfung mit Unkrautvernichtern ist nicht möglich. Dies würde nämlich auch die gewünschten Gräser bekämpfen. Doch es gibt einfache und effektive Mittel gegen Poa annua. Um eine Verbreitung zu verhindern ist vor allem die fachgerechte Bewässerung sehr wichtig. Der Rasen sollte stets gut durchdringend bewässert werden, dafür aber nicht so oft. Dadurch trocknet der obere Bereich der Fläche schnell ab und die flach wurzelnde Poa annua hat nicht genug Wasser. Die deutlich tiefer wurzelnden Kulturgräser kommen dagegen damit gut klar. Je nach Trockenheit und Tageshöchsttemperatur wird ein bis dreimal pro Woche (dreimal nur bei extremer Hitze) mit mindestens 15 Litern pro Quadratmeter gewässert.

Bei einem Befall sollten einzelne Nester entweder ausgestochen werden oder die komplette Fläche stark vertikutiert werden. Beim Vertikutieren wird die Poa annua dank der flachen Wurzeln sehr effektiv von der Fläche entfernt. Wichtig: unmittelbar danach sollte eine Nachsaat ausgebracht werden, um die entstandenen Lücken wieder zu füllen. Hierbei sollte auf hochwertiges Saatgut geachtet werden, da billiges Saatgut oft einen deutlich höheren Anteil an Poa annua Samen enthält.

Um eine Verbreitung zu verhindern ist zudem empfohlen immer mit Fangkorb zu mähen. Wird mit einem Rasenroboter gearbeitet, empfehlen wir die Sorten PeifferPREMIUM oder PeifferSHADOW+.

Aufgrund der großen Verbreitung und der gesetzlichen Lage lässt sich Poa annua auf einer Rasenfläche nicht vermeiden. Der Druck auf die Rasenflächen ist einfach zu groß. Mit den richtigen Maßnahmen lässt sich das Fremdgras wirkungsvoll wieder zurückdrängen.

Zusammenfassung: 

1. Poa annua ist weit verbreitet und kann in jedem Rasen vorkommen.

2. Das Pflanzenschutzgesetz macht eine Bekämpfung im Saatgut und in der Rollrasenproduktion unmöglich.

3. Zu oft wässern und Tiefschnitt fördern Poa annua

4. Abhilfe schafft: fachgerechtes Wässern, Vertikutieren,  Ausstechen

FAZIT:
Poa annua lässt sich nie ganz vermeiden, aber gut loswerden.

 

 

Mähroboter

Mähroboter

Rollrasen und
der Mähroboter.

Darauf müssen sie beim Einsatz achten!

Herbst

Wir zeigen, worauf man bei den praktischen Mähhelfern achten muss, damit der Rasen perfekt gedeiht

Geht nicht gibt es nicht: Auf diese Meinungen sollte man beim Einsatz des Mähroboters auf dem Rollrasen besser nicht hören.

So ein Rasenmäh-Roboter ist was Feines. Je nach eingestelltem Intervall fährt „Robby“ kreuz und quer über das frische Grün und hält es immer auf der perfekten Höhe. Nach getaner Arbeit verschwindet der Mähroboter in seiner Station, wo er für den nächsten Einsatz wieder aufgeladen wird. Praktischer geht die regelmäßige Rasenpflege im eigenen Garten nun wirklich nicht.

Unter Liebhabern des perfekten Grüns gilt ein Roboter dagegen oft als verpönt. Können Sie ruhigen Gewissens wirklich so eine „Elektro-Schaf“ einsetzen? Fehlt dem Rasen dann nicht die „perfekte“ Pflege oder noch schlimmer: Leidet der der Rollrasen am Ende sogar unter dem Rasenmäher? Unter vermeintlichen Experten gilt immer noch: Wer seinen Rasen liebt, verzichtet oft auf den Roboter, obwohl er es nicht muss. Und es kursieren so manche Mythen und Märchen. Hier die bekanntesten:

  • Mit einem Mähroboter ist die Rasenpflege schwer bis unmöglich, zumindest steigt der Pflegeaufwand beträchtlich
  • Wer einen Rollrasen ausgelegt hat, kann keinen Mähroboter benutzen
  • Mähroboter sind nicht effizient und belasten die Umwelt

Was ist an diesen Aussagen dran? Warum Sie bedenkenlos auch einen Mähroboter nutzen können und was dabei zu beachten ist, das erklären wir in dieser Folge.

So einfach geht die Rasenpflege mit „Robby“

Eins vorab: Ja, das beste Schnittbild liefert ein so genannter Spindelmäher, den es – Stand heute – aber nicht als Roboter für den Hausgebrauch gibt. Sicherlich ist auch die umweltfreundlichste Methode, mit einem Handgerät ohne Motor zu arbeiten, aber wer hat heutzutage dazu die Zeit? Denn genau das ist es doch, was Mähroboter so praktisch machen: Sie nehmen einem die teilweise lästige Arbeit ab und schaffen einem die lang ersehnten Freiräume. Aber so ganz ohne Arbeit geht es auch mit dem Roboter nicht. Wichtig ist vor allem auf unsere 4 Grundregeln zu achten, damit es auch mit dem Roboter perfekt grün wird.

1. Die richtige Rasenmischung

Grundsätzlich könnte man meinen, dass jeder Rasen mit einem Mähroboter gut wächst und gedeiht. Doch das beste Bild und die geringste Arbeit macht eine Rasenfläche in der auch Poa supina vorhanden ist. Warum sollte auf diese Grassorte besonders geachtet werden? Dazu muss man sich einmal die Arbeitsweise eines Mähroboters ansehen. Diese fahren täglich über die Fläche und schneiden immer nur wenige Millimeter der Grashalme ab. Der Rasenschnitt wird nicht in einem Fangkorb gesammelt, sondern alles fällt zwischen die Halme. Anders als bei herkömmlichen Rasenmähern wird die Fläche also nicht immer wieder „abgesaugt“, sondern alles bleibt auf dem Rasen.

Somit verbleiben auch Samen von Fremdgräsern oder Unkraut auf der Fläche. Durch den kurzen Schnitt hat dieses Saatgut zudem gute Chancen aufzugehen. Dieser Konkurrenz ist Poa supina allerdings gut gewachsen. Das kräftige Gras verhindert das Wachstum der ungewünschten Gräser. Zu finden ist Poa supina in unseren Rasensorten PeifferPREMIUM sowei PeifferSHADOWPLUS und in der Saatgutmischung Supra.

Ganz nebenbei: Sollten sich einmal unerwünschte Fremdgräser einschleichen, fallen sie bei Poa supina nicht so stark auf. Denn die Blätter sind denen der unbeliebten Grassorten durchaus ähnlich.

2. Der richtige Zeitpunkt für den Mähroboter

Ja auch die Zeit, wann der Roboter fährt, ist entscheidend. Ununterbrochen sollten Sie den Mähroboter nicht fahren lassen. Denn grundsätzlich, wie immer beim Rasenmähen, sollte nicht gemäht werden, wenn der Rasen feucht oder gar nass ist. In der Regel verfügen Mähroboter über Regensensoren, sodass dies kein Problem darstellen sollte. Fallen die ersten Tropfen, verkriecht sich der Roboter in seine Garage. Problematischer sind die frühen Morgenstunden, wenn auf dem Rasen Tau liegt. Hier ist es von Modell zu Modell unterschiedlich, ob diese Feuchtigkeit auf dem Rasen erkannt wird oder nicht.

Grundsätzlich gar nicht mähen sollte der Roboter in der Nacht. Denn dann sind nachtaktive Tiere unterwegs, die durch den Roboter nicht nur aufgeschreckt, sondern auch schwer verletzt werden können. Besonders Igel erleiden hier immer wieder schwere Verletzungen. Deshalb verzichten sie bitte nachts komplett auf den Einsatz des Roboters.

3. Scharfe Messer

Wie bei jedem Rasenmäher sind auch beim Mähroboter die Klingen entscheidend. Nur scharfe Messer garantieren ein optimales Schnittbild. Da der Mähroboter viel mehr unterwegs ist, müssen sie auch häufiger die Messer kontrollieren und bei Bedarf wechseln. Spätestens wenn die einzelnen Grashalme ausgefranst sind oder lange, weiße Fäden zu sehen sind, ist klar, dass die Messer nicht mehr scharf sind. Besser wäre es aber, vorher nachzusehen.

4. Mehre Regenerationsmaßnahmen

So praktisch und erleichternd der Einsatz des Mähroboters ist, so mehr erfordert er aber auch eine Regeneration. Da der Rasenschnitt zwischen die Halme fällt und nicht abgesammelt wird, bildet sich im Laufe der Zeit ein Rasenfilz. Das heißt die Grasreste sterben ab und bilden eine Schicht direkt auf dem Boden zwischen den wachsenden Halmen. Wird dieser Filz zu stark, kann die Belüftung und Wasseraufnahme gestört sein. Dadurch steigt der Krankheitsdruck und auch Staunässe und andere Schwierigkeiten können dem Rasen zu schaffen machen. Deshalb ist es wichtig, den Rasen regelmäßig zu regenerieren und je nach Zustand zu lüften, vertikutieren oder auch aerifizieren.

Zusammenfassung: Die 4 Regeln zum Einsatz von Mährobotern bei Rollrasen in Kürze 

1. Die richtige Rasenmischung ist wichtig

2. Der Rasenroboter sollte auf den richtigen Zeitpunkt programmiert werden

3. Die Messer müssen immer scharf sein

4. Der Rasen muss regelmäßig gelüftet oder vertikutiert werden

FAZIT:
Wer die einfachen Regeln beachtet, bekommt viel Spaß mit Robby und einen perfekten Rasen

Wie Sie sehen, ist der Pflegeaufwand nicht höher, als beim normalen Rasenmäher auch, er ist nur anders. Während Sie darauf verzichten können, regelmäßig mit dem Rasenmäher über ihre Fläche zu fahren, müssen Sie etwas häufiger auf die richtige Belüftung des Rasens achten. Verglichen mit einer wöchentlichen Mahd, sind diese Einsätze allerdings deutlich geringer.

Die Frage nach Rollrasen oder selbst gesätem Rasen stellt sich schlicht nicht. Denn nach der Phase des Anwachsens ist beides identisch zu behandeln. Es kommt halt auf die richtige Gräser-Mischung an. Zu guter Letzt die Frage nach der Effizienz: Diese hängt letztlich vom Roboter, dessen Stromverbrauch und gleichzeitig Mähleistung ab. Alles in allem, verbrauchen Mähroboter der neuesten Generation allerdings deutlich weniger Strom, als handelsübliche Rasenmäher.

Letztere müssen mehr Kraft aufwenden, um etwa einmal pro Woche die deutlich höheren Halme zu schneiden. Gegen den handgeführten Spindelmäher ohne Motor kommen Roboter beim Stromverbrauch natürlich nicht an, dafür benötigen hier die Besitzer mehr Muskelkraft.

 

 

Rasensaison beginnt

Rasensaison beginnt

Rasensaison 2022

beginnt!

Schubkarre

Die Sonne scheint, überall ist Vogelgezwitscher zu hören und Gartenfreunde fragen sich: Wann kann ich endlich wieder loslegen? Schadet der nächtliche Frost? Darf schon Dünger ausgebracht werden? Sollte ich nachsähen? Wir sagen, was jetzt zum Saisonstart ansteht und wie Sie am besten starten können.

Saisonstart: erst einmal aufräumen

Die gute Nachricht zuerst: Endlich geht es Garten wieder los. Doch den Tatendrang sollte man in die richtigen Bahnen leiten, denn blinder Aktionismus kann am Ende deutlich mehr Arbeit bedeuten.

Auch wenn der Winter nicht unbedingt schneereich und nur an wenigen Tagen bitterkalt war, sieht es im Garten oft noch chaotisch aus. Die Stürme haben reichlich abgestorbene Äste auf den Rasen geworfen, Regenwürmer haben unzählige kleine Erdhaufen produziert und so wirklich saftig grün ist das Gras noch lange nicht. Jetzt heißt es erst einmal aufzuräumen. Äste, Blätter und Co können einfach abgesammelt und die Regenwurmhäufchen mit einem Rechen fein verteilt werden. Genauso kann in den Beeten jetzt aufgeräumt und sauber gemacht werden.

Vertikutieren oder belüften: jetzt bitte noch nicht.

Nach dem Aufräumen sollte man den Rasen noch nicht zu sehr strapazieren. Vielerorts herrscht nachts noch Bodenfrost. Unabhängig davon, ist das Wachstum noch nicht voll ausgeprägt. Deshalb raten wir ganz klar davon ab, jetzt die Fläche zu belüften oder gar zu vertikutieren. Damit werden zwar abgestorbene Pflanzenreste aus dem Boden geholt, doch aktuell kann der Rasen die entstehenden Lücken noch nicht wieder schnell schließen. Die Folge: Fremdgräser und Wildkräuter können sich einnisten. Deshalb gilt derzeit: weniger ist mehr.

Erste Düngung: Auf die Grünlandtemperatursumme achten

Dagegen ist der Griff zum Dünger jetzt genau richtig. Dabei sollte die so genannte Grünlandtemperatursumme überprüft werden. Diese gibt an, ab wann ein nachhaltiges Rasenwachstum einsetzt, was ab einer Summe von 200 der Fall ist. Vielerorts hat sie diese 200 bereits überschritten, sodass man jetzt auch mit dem Dünger wieder voll loslegen kann. Diese Summe gibt an, ab wann die Pflanzen wieder gut Stickstoff aufnehmen können. Wir empfehlen jetzt eine Düngung mit unserem Starter-Dünger aufzubringen. Was es genau mit der Grünlandtemperatursumme auf sich hat, können Sie über den Link unten lesen.

Der Rasen benötigt noch Ruhe.

Rasen mähen ist aktuell vorsichtig angesagt. Nach aufräumen und vor dem Düngen kann mit einer Mähhöhe von 35 bis 40 Millimetern angefangen werden, aber nicht niedriger. Ganz wichtig beim ersten Schnitt: Nie mehr, als die Hälfte der Grashalme wegschneiden. Ist der Rasen also derzeit 80 Millimeter hoch, darf nicht unter 40 Millimeter gekürzt werden. Ansonsten schadet man dem Gras nur. Erst in den folgenden Wochen kann man sich dann Stück für Stück auf eine niedrigere Stufe herunterschneiden. Aber bevor es losgeht, müssen die Messer überprüft werden, ob sie auch noch scharf genug sind, denn nach der Winterpause lagert sich gerne Flugrost daran ab.

Ganz wichtig: wenn gedüngt wird, vorher mähen und nicht nachher, ansonsten landet ein Großteil des Düngers im Fangkorb und nicht im Boden. Während dann der Rasen in den nächsten Tagen den Dünger aufnimmt und sein Wachstum startet, können auch noch alle Gartengeräte überprüft und gegebenenfalls repariert werden.

Fazit: Saisonstart ja, aber mit Ruhe und Bedacht.

Es geht also endlich wieder los. Wenn Sie nicht zu forsch loslegen und jetzt erst einmal mit Aufräumen und Düngen starten, dann steht einer entspannten Rasensaison nichts im Wege.

 

 

Rasenpflege im Herbst

Rasenpflege im Herbst

Rasenpflege im Herbst

so machen Sie es richtig

Herbst

Immer wieder werden wir gefragt: Wann sollte nachgesät werden? Wie lange im Herbst noch gemäht werden? Was ist im Oktober und November zu beachten? Wir kümmern uns jetzt einmal en Detail um genau dieses Thema: Rasenpflege im Herbst.

 

Wächst das Gras überhaupt noch? 

Eine Frage kommt gerne in unterschiedlicher Ausprägung. Es ist die nach dem Wachstum bei den langsam kühler werdenden Temperaturen. Die Bäume werden braun und werfen ihre Blätter ab, andere Blumen und Sträucher wachsen nicht mehr oder nur ganz wenig. Was ist da also mit dem Rasen? Grundsätzlich wächst Rasen bis etwa 4 Grad Celsius. Erst kurz vor dem Gefrierpunkt stellt auch das Grün im Garten sein Wachstum ein.

Daher kann der Rasenmäher noch lange nicht eingemottet werden. Im Gegenteil. Bei den jetzt noch immer deutlich über 10 Grad über Null am Tag und dem jetzt immer wieder kommenden Regen findet ein Rasen perfekte Bedingungen vor. Nach der heißen Sommerphase gibt das Gras also Vollgas. Für einen schönen und grünen Rasen gilt es also weiterhin den Rasen zu mähen und anderweitig zu pflegen. Ganz wichtig allerdings: Niemals Mähen, wenn das Gras feucht oder sogar nass ist. So gesehen kann die Gartenpflege im Herbst zu einem kleinen Geduldsspiel werden. Achten Sie aber auf das Thermometer und schauen sich an, wie der Rasen wächst. Je kühler es wird, desto langsamer wird das Gras wachsen. Passen Sie daher ihr Mähverhalten entsprechend an.


Säen, Düngen und sonst noch was? 

Auch erreicht uns immer wieder die Frage, wann die optimale Zeit zum Düngen und nachsäen ist. Die Antwort ist leicht: genau jetzt. Wie oben erwähnt wächst der Rasen jetzt optimal. Dazu spendet der Regen viel Feuchtigkeit. Daher kann jetzt mit dem Herbstdünger und den Rasensamen gearbeitet werden.

Vorher sollte die Fläche einmal gut gemäht und je nach Zustand leicht gelüftet werden. Vom Vertikutierer raten wir jetzt ab. Der ist erst wieder im Frühjahr dran. Anschließend wird der Rasen vom Schnittgut gesäubert.

Dann können Dünger und Samen drauf. Beides kann durchaus direkt nacheinander aufgetragen werden. Als Dünger empfehlen wir einen kaliumbetonten Herbstdünger. Ein kleiner Tipp: Für ein gleichmäßiges Ergebnis einen Streuwagen einsetzen, aber hier auf die richtige Dosierung achten. Und niemals Samen und Dünger zusammen in den Streuwagen schütten, in der Regel klappt die eigentlich gute Idee nicht gut. Sowohl Saatgut, als auch Dünger werden mit 25 Gramm pro Quadratmeter aufgetragen. Da die Samen aber deutlich leichter und kleiner sind, als die Düngerkörner, kommt optisch mehr Samen auf die Fläche.

Nachdem beides aufgetragen wurde, empfiehlt es sich, die Fläche dünn mit Sand abzudecken. Das schützt die Samen vor dem Austrocknen. Sorgt der Regen nicht für genügend Feuchtigkeit, muss der Rasen jetzt kontinuierlich feucht gehalten werden.


Aufräumen im Garten 

Neben Düngen und Säen ist jetzt auch Aufräumen angesagt. Grundsätzlich gilt: Arbeiten Sie von oben nach unten. Eventuell benötigen die Bäume einen Schnitt. Auch Sträucher und Hecken können jetzt mit der Heckenschere in Form gebracht werden. Von den mehrjährigen Blumen in den Beeten stehen eventuell noch ein paar Überreste herum. All das kann jetzt rigoros raus. Bereiten Sie den Garten vor, indem Sie gründlich „durchfegen“. Dabei ist zu beachten, dass der Rasen hinterher auch freigeräumt wird.

Alles frei räumen muss man auch wenn die Bäume jetzt ihre Blätter abwerfen. Laub auf der Rasenfläche nimmt den Gräsern Licht und Luft. Also rechen Sie es immer wieder zusammen. Über die Beete kann das Laub durchaus dünn verteilt werden. Große Mengen gehören aber auf den Kompost. Ein lockerer Laubhaufen mit Ästen zur Auflockerung dazwischen, dienen zudem Igeln als passendes Winterquartier.

Sie sehen also: auch bei sinkenden Temperaturen ist auch jetzt noch viel im Garten zu tun. Mit den richtigen Handgriffen wird der Rasen noch lange kräftig wachsen und außerdem gestärkt in den Winter gehen.

 

 

Pilze auf dem Rasen

Pilze auf dem Rasen

Pilze im Rasen

ist ein gutes Zeichen

Herbst

Jens Müller staunte nicht schlecht. Auf seinem vor einer Woche frisch verlegtem Rasen stand eine kleine Kolonie von braunen Pilzen. Hier drei zusammen, dort zwei einzelnen und an anderer Stelle noch ein paar. „Hab ich was falsch gemacht oder war der Rollrasen etwa nicht die beste Qualität?“ schoss es dem Hobbygärtner sofort durch den Kopf. Rasenexperte Arnd Peiffer kennt das Thema und sagt: „Das ist ganz normal und Herr Müller hat sogar alles richtig gemacht.“

Peiffer muss es wissen, schließlich liefert er mit der Firma Gebrüder Peiffer täglich unzähligen Rollen Rollrasen an seine Kunden. „Bei warmer Witterung kann es auf neuem Rasen schnell zu diesen Pilzen kommen.“ Der Grund dafür ist, dass die neue Fläche in den ersten Tagen und Wochen gut gewässert werden muss. Bei etwas sommerlichen Temperaturen und einer feuchten Umgebung fühlen sich Pilze aber besonders wohl. Wenn jetzt auch noch der Boden humusreich und somit ein guter Nährboden ist, freut sich der Pilz besonders und bildet dann die bekannten Fruchtkörper aus. Das kann mitunter auch über Nacht passieren und wo abends noch alles in frischem Grün erstrahlte, steht morgens schon ein kleiner aber kräftiger Stängel mit Hut. „Der eigentliche Pilz, das sogenannte Myzel, liegt im Boden. Davon bekommt man normalerweise gar nichts mit und das ist in der Natur auch ganz normal“, erklärt Peiffer. Kommt also der Fruchtkörper zum Vorschein, weiß der Profi: der Boden ist gut und es wurde ausreichend gewässert. Der kleine Stängel und der schirmförmige Kopf ist beim Pilz, was bei der Pflanze die Blüte. Im Kopf lagert der Pilz seine Sporen ein, um sie dann durch Wind und Wetter weiter zu verbreiten.

Und genau hier liegt auch der Schlüssel, wenn man etwas gegen die Verbreitung des Pilzes machen möchte. Zunächst sollte man die einzelnen Fruchtkörper absammeln und in die Biotonne werfen. „Wenn man das alles in den hauseigenen Komposthaufen gibt, wächst dort ein neues Myzel heran“, wer den Pilz nicht im Garten haben will, sollte ihn sich laut Peiffer dann auch nicht im Kompost züchten. Sind alle sichtbaren Fruchtkörper abgesammelt, kann der Rasen gemäht werden. „Dabei sollte man aber unbedingt einen Fangkorb einsetzen, um mögliche Sporen direkt aufzufangen“, sagt der Rasenexperte. Sobald der Rasen nicht mehr so stark gewässert werden muss, in der Regel nach zwei bis vier Wochen, hat sich auch das Thema mit dem Pilz erledigt.

Wer nun daran denkt, sich aus den Fruchtkörpern ein nettes Süppchen zu kochen, dem rät Peiffer allerdings ab: „Diese Pilze sind in der Regel nicht giftig, aber sie sind auch nicht essbar. Einfach in die Biotonne damit und fertig.“ Ohnehin sollte man bei gefundenen Pilzen lieber einen Experten darauf schauen lassen, ob sie als Mahlzeit taugen oder nicht.

 

 

Unkraut bekaempfen

Unkraut bekaempfen

Unkraut bekämpfen

einige Strategien dazu

Herbst

Die beste Methode

einer Unkrautbildung im Rasen vorzubeugen, ist eine regelmäßige Pflege der Rasenfläche. Düngen Sie Ihren Rasen ausreichend, Mähen Sie ihn regelmäßig und Wässern Sie nach Bedarf. Ein strapazierfähiger Rasen benötigt eine ausreichende Nährstoffversorgung zur Bildung von möglichst vielen Seitentrieben, die dann eine dichte, geschlossene Rasendecke bilden.

Nur in einem weniger dichten Rasen können unerwünschte Pflanzen einwandern.

Deshalb ist es wichtig den Rasen durch eine regelmäßige und ausreichende Düngung wüchsig zu halten. Dadurch wird die Konkurrenzkraft der Gräser gestärkt, so dass unerwünschte Pflanzenarten kaum die Chance bekommen einen Platz zu finden.

Auch das Durchführen einer fachgerechten Regenerationspflege mit Vertikutieren, Aerifizieren, Nachsäen und Besanden hilft einer Verunkrautung vorzubeugen.

Sollten jedoch trotz dieser Pflege Unkräuter in die Rasenfläche einwandern, können diese bekämpft werden.

Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die gängigsten Rasenunkräuter mit Ihren Standorteigenschaften. Anhand der vorkommenden Unkräuter kann somit der Zustand des Bodens abgeleitet werden. Tritt z.B. vermehrt Breitwegerich in der Rasenfläche auf, zeigt das Bodenverdichtungen an. Die Rasenfläche sollte dann mit einem Aerifiziergerät gelockert werden.

Pflanzenschutz wird schwieriger

Schon heute hat der deutsche Gesetzgeber hohe Anforderungen an die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln (PSM) gestellt. Das gilt auch für deren Einsatz auf Rasenflächen. Hinzu kommt hierbei das Problem, dass – je nach zu bekämpfendem Schädling – nur eine sehr eingeschränkte Anzahl von PSM verwendet werden kann. Und selbst diese könnte angesichts der in diesen Wochen und Monaten in Brüssel in zweiter Lesung verhandelten neuen europäischen Pflanzenschutz (PS)-Regelungen noch reduziert werden. Im schlimmsten Fall wird ihre Anwendung auf Rasenflächen eventuell sogar ganz untersagt.

 

Anwendungsvoraussetzungen

Chemischer PS ist heute die ultima Ratio um zerstörerische Schädlinge von unseren Rasenanlagen fernzuhalten bzw. wieder zu entfernen.

Bevor ein mit Problemen konfrontierter Anwender sich ein einsetzbares PSM besorgen kann, muss er zunächst einige Bedingungen erfüllen:

So muss der Anwender „sachkundig“ sein. Das heißt, im Rahmen einer gärtnerischen oder landwirtschaftlichen Ausbildung (Gesellenbrief, Diplom etc.) oder im Zuge eines speziellen Lehrgangs zur Erlangung des Sachkundenachweises (Urkunde) den Nachweis erbracht haben, dass er um die Wirkung, Handhabung, Gefahren und die persönlichen Schutzvorkehrungen bei der Anwendung von chemischen PSM weiß.

Des Weiteren muss das Ausbringungsgerät (die Spritze) vom TÜV abgenommen sein. Alle Spritzgeräte, die vom Anwender nicht selbst getragen werden (Rückenspritze), müssen, wie ein PKW auch, alle zwei Jahre vom TÜV überprüft werden. Als Zeichen, dass das Gerät gefahrlos eingesetzt werden kann, erhält die Spritze ein farbiges Prüfsiegel.

Darüber hinaus muss, wer PSM einsetzen möchte, auch in der Lage sein, diese sachgerecht zu lagern. Und das heißt: frostsicher, verschlossen und entsprechend gekennzeichnet. Es muss gewährleistet sein, dass möglicherweise auslaufende flüssige PSM aufgefangen werden und nicht im Erdreich versickern können. Zu diesem Zweck gibt es eine ganze Reihe von geeigneten Sicherheitsschränken verschiedenster Größen.

Sind diese Voraussetzungen erfüllt, kann sich der Anwender das PSM besorgen – allerdings sollte er dabei eine Kopie seines Sachkundenachweises auf keinen Fall vergessen: Der Handel darf seit letztem Jahr PSM nur noch gegen Vorlage dieses Nachweises ausgeben.

Bei der Anwendung der Mittel sind die in der Gebrauchsanweisung genannten Auflagen zu beachten. Jede Anwendung ist detailliert zu dokumentieren.

 

Nur wenige genehmigungsfreie PSM für den Rasen

Zur Beseitigung von hartnäckigen Unkräutern, verheerenden Pilzerkrankungen und ungeliebten tierischen Schädlingen gibt es in einer sehr unterschiedlichen Anzahl PSM, die ohne weitere Beantragung auf Rasenflächen eingesetzt werden dürfen.

Am größten ist deren Zahl zweifelsfrei bei den Herbiziden, den Mitteln zur Bekämpfung von zweikeimblättrigen Unkräutern im Rasen. Hier steht eine große Vielzahl von Präparaten mit einer Hauptzulassung nach § 15 Pflanzenschutzgesetz (PflSchG) für Rasen zur Verfügung. Schaut man sich jedoch einmal die dahinter stehenden Wirkstoffe und Wirkstoffkombinationen an, wird ihre Zahl schon deutlich übersichtlicher. Die große Anzahl von PSM kommt dadurch zustande, dass die Hersteller ein oder mehrere Mittel damit anbieten.

Ganz anders stellt sich die Situation bei den Fungiziden, den Mitteln zur Bekämpfung von Pilzerkrankungen an den Rasengräsern, dar. Hier gibt es nicht ein einziges Präparat, das nach § 15 PflSchG für den Rasen zugelassen ist.

Es gibt aber einige wenige Fungizide, die eine Zulassung für die Anwendung an „Zierpflanzen im Freiland“ und gegen einen im Rasen auftretenden Schädling besitzen. Sie dürfen auch auf Rasenflächen angewendet werden. Zu diesen PSM kommen nun noch einige Mittel für die eine § 18 a PflSchG Genehmigung erteilt wurde. Auch diese in der Regel nicht für Rasen, sondern „Zierpflanzen im Freiland“ und einen Rasenschädling. Aufpassen muss man bei der Anwendung solcher Mittel, da zumindest ein Hersteller alle seine Zulassungen oder Genehmigungen für „Zierpflanzen im Freiland“ mit dem Zusatz „ausgenommen sind Rasenflächen“ hat eintragen lassen. Diese Mittel dürfen im Rasen nicht eingesetzt werden.

Noch bescheidener stellt sich die Situation bei den Insektiziden, den Mitteln zur Bekämpfung von Schadinsekten dar. Die wichtigsten Rasenschädlinge sind rasch aufgezählt: Larven der Wiesenschnake (Tipula paludosa), Larven (Engerlinge) von Gartenlaub- und Junikäfer, sowie die Larven (Raupen) verschiedener Nachtschmetterlinge, insbesondere der Gamma-Eule. Alle diese sitzen geschützt im Boden und fressen in erster Linie an den Wurzeln der Gräser.

Hier ist derzeit ohne zusätzliche § 18 b PflSchG Genehmigung für den Einzelbetrieb nur ein Präparat zur Bekämpfung von Schmetterlingslarven erhältlich. Abgemildert wird diese Situation dadurch, dass es seit einigen Jahren bereits eine gewisse Anzahl verschiedener biologischer Präparate zur Bekämpfung dieser Larven gibt. Sie arbeiten auf der Basis von natürlichen Feinden der Larven. Das sind beispielsweise  Nematoden (Fadenwürmer), die die Larve parasitieren und abtöten oder Bakterien (Bazillus thuringiensis israelensis).Allerdings ist die Handhabung der Mittel teilweise etwas aufwendiger. Derzeit lassen auch die Kosten einer solchen Behandlung manchen eher zurückhaltend agieren.